Kinderschutz verlangt Verantwortung – nicht Stimmungsmache

Die FDP-Fraktion Bremerhaven kritisiert die Aussagen der Fraktion Wir für Bremerhaven (WfB) zur Arbeit des Jugendamts scharf. Die veröffentlichte Stellungnahme erweckt den Eindruck, als würden in Bremerhaven Kinder vorschnell oder grundlos aus ihren Familien genommen. Solche Unterstellungen sind unbelegt, sachlich falsch und gefährlich.
Alexander Litau, jugendpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, erklärt dazu:
„Die WfB betreibt mit ihrer Mitteilung Stimmung gegen das Jugendamt – auf dem Rücken von Kindern und Fachkräften. Wer so redet, sät Misstrauen in eine der sensibelsten Aufgaben unseres Gemeinwesens.“
Inobhutnahmen erfolgen in Deutschland nur unter klaren gesetzlichen Voraussetzungen. Je nach Gefährdungslage darf das Jugendamt in akuten Fällen Kinder auch vorläufig in Obhut nehmen. Für weitergehende Maßnahmen – wie die dauerhafte Einschränkung des elterlichen Sorgerechts – ist grundsätzlich eine gerichtliche Entscheidung erforderlich. Es handelt sich um ein rechtsstaatlich abgesichertes Verfahren, bei dem das Wohl des Kindes stets im Mittelpunkt steht.
Fachkräfte im Kinderschutz handeln mit hoher Verantwortung, großer Zurückhaltung und auf Grundlage differenzierter Einschätzungen. Die pauschale Kritik der WfB blendet diese Realität aus und ersetzt sie durch unterstellte Willkür. Damit wird das Vertrauen in eine der wichtigsten sozialen Sicherungsinstanzen beschädigt.
Litau weiter:
„Wer den Kinderschutz wirklich stärken will, muss den Fachkräften den Rücken stärken – nicht sie öffentlich diskreditieren. Die WfB sollte sich fragen, ob sie bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, wenn durch solche Äußerungen Unsicherheit entsteht und Kinder nicht mehr rechtzeitig geschützt werden.“
Die FDP-Fraktion steht klar für eine Jugendhilfe, die verantwortungsvoll, rechtsstaatlich und im Dialog mit den Familien handelt – aber auch entschlossen, wenn Kinder in Gefahr sind.